Die Abrechnung der Arbeitszeit für LKW-Fahrer ist ein komplexer Prozess, der u.a. Kenntnis des Arbeitsrechts und der Steuervorschriften erfordert. Darüber hinaus werden die Vorschriften häufig geändert, was ebenfalls zu Zweifeln führen kann. Wir erklären, wie Sie die Arbeitszeit für LKW-Fahrer gemäß den geltenden Vorschriften abrechnen können.
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Wie sieht die Abrechnung der Arbeitszeit aus?
Viele Frachtführer sind nicht sicher, wie sie die Arbeitszeit für LKW-Fahrer vorschriftsmäßig abrechnen können. Um dies korrekt zu tun, ist eine gründliche Analyse der Zeit erforderlich, in der ein Arbeitnehmer seine Aufgaben erfüllt hat. Außerdem müssen alle anderen Informationen berücksichtigt werden, auf deren Grundlage, die dem Arbeitnehmer zustehende Vergütung ermittelt wird. Der Stundenzettel enthält die Daten, auf deren Grundlage die Arbeitszeit für LKW-Fahrer abgerechnet wird, d.h.:
- Arbeitsbeginn und Arbeitsende und tägliche Gesamtarbeitszeit,
- Anzahl der in der Nacht geleisteten Arbeitsstunden, d.h. zwischen 21.00 und 7.00 Uhr,
- Anzahl der Überstunden, die über die üblichen 40 Stunden pro Woche hinaus geleistet wurden. Die Anzahl der zugelassenen Überstunden ist begrenzt. Wenn sich ein Frachtführer z.B. für einen 4-monatigen Abrechnungszyklus entscheidet, darf die durchschnittliche Arbeitszeit in jeder Woche des genannten Zeitraums 48 Stunden nicht überschreiten.
- Abwesenheitszeiten, einschließlich der Begründung,
- Beginn, Ende und Ort des Bereitschaftsdienstes,
- Art und Dauer der Ruhezeiten,
- Art und Dauer anderer entschuldigter und unentschuldigter Abwesenheitszeiten.
Jeder Lastkraftwagen mit einem zulässigen Gesamtgewicht von mehr als 3,5 Tonnen muss mit einem Tachograph ausgestattet sein, der die Abrechnung der Arbeitszeit für LKW-Fahrer einfacher macht.
Bei der Arbeitszeit der Fahrer geht es nicht nur ums Lenkzeit
Wie kann die Arbeitszeit für LKW-Fahrer unter Berücksichtigung aller Tätigkeiten im Zusammenhang mit dem Straßenverkehr abgerechnet werden? Zu diesem Zweck sollte das Arbeitszeitgesetz berücksichtigt werden. Gemäß § 21 a ArbZG beschreibt die Arbeitszeit für Kraftfahrer den Zeitraum zwischen Arbeitsbeginn und Arbeitsende. Davon ausgenommen sind Ruhepausen und Ruhezeiten. Zur Arbeitszeit für Berufskraftfahrer zählen neben den reinen Fahrtzeiten auch andere Aspekte:
- die Lenkzeit,
- die Be- und Entladezeiten,
- die Überwachung und Unterstützung von Personen beim Betreten und Verlassen eines Fahrzeugs,
- die Tätigkeiten im Rahmen der Spedition,
- das Überwachen von Be- und Entladungen,
- sonstige Arbeiten im Zusammenhang mit der Erfüllung von behördlichen Aufgaben oder der Gewährleistung der Sicherheit von Personen, Fahrzeugen und Gütern,
- die Zeit für gesetzliche und behördliche Formalitäten,
- die Reinigungs- und Wartungsarbeiten.
Darüber hinaus gilt als Arbeitszeit der Fahrer die Zeit, in der sie bereit sind, seine aufgaben zu erfüllen, d.h. die Wartezeit. . Die Berücksichtigung der oben genannten Aspekte ist nicht nur für die Abrechnung der Arbeitszeit für LKW-Fahrer wichtig, sondern auch für die Bestimmung des Zeitpunkts der Auslieferung der Frachtaufträge, z.B. aus Frachtenbörse.
Wie kann die Arbeitszeit der Fahrer abgerechnet werden, wenn der Frachtführer nicht über das Wissen oder die Fähigkeit verfügt, diese Aufgabe selbst zu übernehmen? Der Eigentümer oder Geschäftsführer eines Transportunternehmens kann diese Aufgabe an einen Mitarbeiter mit den entsprechenden Kenntnissen in diesem Bereich oder an ein externes Unternehmen übertragen.
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Wie wird die Arbeitszeit der Fahrer korrekt abgerechnet?
Die ordnungsgemäße Abrechnung der Arbeitszeit für LKW-Fahrer erfordert aktuelle Kenntnisse über das Arbeitsgesetzbuch, den Straßenverkehr und die Steuervorschriften. Eine wichtige Änderung wurde im Mai 2022 mit der Umsetzung der Neuregelungen im Rahmen des Mobilitätspakets eingeführt. Unter anderem änderte sich die Abrechnung der Arbeitszeit der Fahrer bei Dienstreisen, die zuvor die häufigste Form der Zusammenarbeit zwischen Arbeitnehmern und Frachtführen war.
Wie wird die Arbeitszeit der Fahrer bei Dienstreisen abgerechnet? Nach den aktuellen Vorschriften werden Tätigkeiten, die im Zusammenhang mit dem internationalen Güterverkehr ausgeführt werden, für den Fahrer nicht mehr als Dienstreisen eingestuft. Daher entfällt die früher weit verbreite Möglichkeit, den steuerfreien Reisekostenzuschuss zu zahlen. Derzeit kann diese Form der Abrechnung nur für Fahrer genutzt werden, die den nationalen Güterverkehr durchführen.
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Wie wird die Arbeitszeit für LKW-Fahrer abgerechnet? Auf die häufigsten Fehler achten
Die richtige Abrechnung der Arbeitszeit für LKW-Fahrer ist keine einfache Aufgabe. Häufige Fehler sind
- Nichtberücksichtigung einzelner Stunden bei der Nachtarbeit,
- Fehler bei der Berechnung von Überstunden,
- fehlende Eintragung von freien Tagen,
- verspätete Einreichung von Unterlagen.
Bei jeder Zuwiderhandlung droht bei einer Kontrolle ein Bußgeld. Aus diesem Grund sollten die Tätigkeiten im Zusammenhang mit der Arbeitszeiterfassung von Personen durchgeführt werden, die über Fachwissen und Erfahrung in diesem Bereich verfügen.